Bogeler Wehrleute üben in Frankreich

Übung der FF Bogel

Freiw. Feuerwehren aus Bogel (Rheinland-Pfalz) und Westhouse (Elsass / Bas-Rhin) treffen sich zum gemeinsamen üben

Seit nunmehr 25 Jahren pflegen die Freiwilligen Feuerwehren aus Westhouse (Elsass) und Bogel eine Freundschaft. Bei vielen Treffen hat man sich bereits gegenseitig über die Arbeit der freiwilligen Feuerwehren ausgetauscht. Nun sollte auch mal praktisch zusammen geübt werden und so reisten die Bogeler ins Elsass. Als die Kameraden aus Bogel am Samstagnachmittag anreisten, begann direkt das Programm und es wurde der Stützpunkt der Feuerwehren dieser  Region im benachbarten Benfeld besucht.

Die Bogeler konnten viel über die Abwicklung eines Einsatzes in Frankreich erfahren. So tragen sich die Kameraden für Dienstzeiten verbindlich ein, an denen Sie vor Ort einsatzbereit zur Verfügung stehen. Im Alarmfall werden zielgerichtet diese Personen alarmiert, welche dann auch aus den umliegenden Orten zum Stützpunkt fahren. So besteht eine Einsatzsicherheit und es werden nur so viele Personen gerufen, wie auch voraussichtlich gebraucht werden. Aber auch bei der technischen Ausstattung gab es einige Unterschiede zu entdecken. Zur Überraschung der Gäste gibt es keine Drehleiter vor Ort, diese muss von einem anderen Stützpunkt alarmiert werden. Jedoch stand ein Rettungswagen in der Wache, welcher von den Feuerwehrkameradinnen und –kameraden  besetzt wird.

Die Kameraden aus Westhouse unter Atemschutz

Nach der Besichtigung wurden wir zu einem Empfang im Feuerwehrgerätehaus von Westhouse eingeladen. Die Gastgeber hatten leckeren Flammkuchen gebacken und von den Bogelern gab es Bier vom Fass. So tauschte man sich den Abend über aus und nach einer recht kurzen Nacht, ging es am nächsten Morgen auf zu einer Gemeinschaftsübung. 

Als Übungsobjekt wurde der örtliche Bauhof angenommen, wo es zu einem Brand in der Werkshalle gekommen war. Zuerst zeigten die französischen Kameraden ihren Einsatzablauf, wobei die deutschen Feuerwehrleute einige Unterschiede entdeckten. Nach dem das Fahrzeug, eine Art KLF mit vier Personen Besatzung am Einsatzort die Atemschutzgeräteträger abgesetzt hatte, fuhr das Fahrzeug von der Einsatzstelle zum Hydranten um die Schläuche auszulegen. Im Gegensatz zu unserer Vorgehensweise wo der Innenangriff per Funk begleitet wird, gehen die Kameraden ohne Funk in das Objekt. Sie können sich nur über ein Signalhorn bemerkbar machen, wenn es zu einem Notfall kommen sollte. Für solche Fälle stehen Kameradinnen und Kameraden bereit, die in einer erweiterten ersten Hilfe ausgebildet sind. Sie betreuen verletzte Personen bis der Rettungsdienst eingetroffen ist. Dafür steht Ihnen auch ein automatischer Defibrillator zur Verfügung.

Doe Bogeler Kameraden haben eine Person gefundenNach einer sehr guten Leistung der Sapeurs Pompiers aus Westhouse stellten nun die Bogeler Kameraden ihren leicht abweichenden Einsatz vor. Ungewohnt war dabei die Anwendung der doch etwas anderen Ausrüstung. So werden zum Beispiel die Atemanschlüsse direkt am Helm befestigt. Die Bogeler führten ihren Einsatz in Staffelstärke durch, was mit weniger Personen und der respektablen Vorlage der französischen Einsatzkräfte, eine Herausforderung war. Nun zeigte sich,  daß trotz einiger Unterschiede, auch viele Gemeinsamkeiten bestehen. Das Vorgehen imTrupp, das Absuchen der Räume unter Atemschutz, sowie die Aufteilung der Tätigkeiten. Der Abschluss der Übung endete mit der Vorführung eines neuen Hohlstahlrohres.

Die Einsatzkräfte nach der Übung mit beiden Fahrzeugen und Gemeindevertretern

Nach der Übung gab es einen Aperitif im Feuerwehrsaal. Hier kamen auch der Bürgermeister und die Beigeordnete von Westhouse hinzu. Bevor es dann wieder zurück nach Bogel ging, gab es ein leckeres Essen, welches die Ehefrau des Wehrführers, Nathalie, zuhause vorbereitet hatte. Leider konnte man nicht mehr so lange verweilen, da noch die Besichtigung der Linde anstand, welche die Bogeler Feuerwehr zum 25-jährigen Jubiläum der Freundschaft letztes Jahr, den Feuerwehrkameraden in Westhouse geschenkt hatten.

Danach endete schon leider viel zu schnell das kurze Wochenende in Frankreich. Man hat etwas gelebt wie Gott in Frankreich, aber auch viel rund um die Feuerwehr erlebt. Mit vielen neuen Eindrücken und dankbar für diese gelebte Freundschaft, kam die „Löschstaffel“ am Sonntagabend wieder in Bogel an. Für beide Seiten war die gemeinsame Übung ein tolles und lehrreiches Erlebnis und so wurde eine Wiederholung auf deutschem Boden versprochen.

Die Bogeler Kameraden bereiten sich vorDie Schläuche werden aus dem fahrendem Fahrzeug ausgelegt

 

 

es kann los gehenDie Bogeler auf der Anreise